Die Flüchtlinge reisten bisher vor allem über München ein; allein am vergangenen Samstag kamen in der bayerischen Landeshauptstadt mehr als 13 000 Menschen an. "Man muss nach wie vor sagen, dass die Solidarität der deutschen Bundesländer gefordert ist. Wir brauchen eine Verteilung der Flüchtlinge, die jetzt zum großen Teil nach München kommen, auf die anderen Bundesländer", so Münchens OB Dieter Reiter. Die Bundesländer ihrerseits nehmen den Bund in die Pflicht: Sie fordern mehr Geld und Personal, um der großen Zahl an Flüchtlingen Herr zu werden. Die Kritik am Kurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird lauter: Die Regierungschefin hatte die bereitwillige Aufnahme von Flüchtlingen zugesagt, doch die Länder sehen sich bei der Unterbringungen überfordert.
Grenzkontrollen verteuern Transporte
Die Rückkehr zu Kontrollen an innereuropäischen Grenzen in der Flüchtlingskrise wird Gütertransporte aus Sicht der Spediteure in absehbarer Zeit teurer machen. Die Fahrer stünden an den Grenzübergängen stundenlang im Stau oder müssten Umwege fahren, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Karlheinz Schmidt, der Deutschen Presse-Agentur. Wo bisher ein Lastwagen ausgereicht habe, brauche man deshalb bald eineinhalb oder zwei. "Sollte das andauern, wird das letztendlich auf die Beförderungspreise und damit auch die Verbraucher durchschlagen", prognostizierte Schmidt.