Jedes Jahr verlassen tausende Schüler deutschlandweit die Mittelschule ohne Abschluss. Arbeits- und Perspektivlosigkeit sind häufig die Folge. Seit 2012 wertet der Caritasverband Deutschland jährlich die Zahlen der amtlichen Statistik zu den Schulabgängern ohne Mittelschulabschluss aus. Damit macht die Caritas auf die jungen Menschen aufmerksam, die in unserer Gesellschaft schon nach der Schule einen schlechten Start haben. Bis 2012 sind die Abbrecherzahlen im Bundesdurchschnitt stark gefallen (von 6,9 Prozent im Jahr 2009 auf 5,6 Prozent im Jahr 2012), seitdem stagnieren sie beim Wert von 2012. Sie reichen von 1,7 Prozent in Heidelberg, den Landkreisen Eichstätt und Bad Kissingen bis hin zu 12,6 Prozent im Landkreis Mansfeld-Südharz. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Caritas-Erhebung, für die die Daten von über 400 kreisfreien Städten und Kreisen aus dem Jahr 2013 ausgewertet wurden.
Diözese Regensburg: Cham und Straubing-Bogen sind Spitze
Im Freistaat Bayern und in der Diözese Regensburg (Oberpfalz und Teile Niederbayerns) liegen die Werte mit 4,4 und 3,5 Prozent im guten Mittelfeld. Aber auch im Bistumsgebiet lassen sich deutliche Unterschiede im Gefälle erkennen. Während die Landkreise Straubing-Bogen und Cham mit sehr guten Zahlen aufwarten können (beide 2,0 Prozent), bilden die Städte Amberg mit 6,7 Prozent und Straubing (5,7 Prozent) die Schlusslichter. Im Vergleich zu den vergangenen vier Jahren sind die Abgängerzahlen im Diözesangebiet größtenteils konstant geblieben. Ein paar Ausreißer gibt es - positiv wie negativ. Der Landkreis Neustadt an der Waldnaab konnte seine Quote von zwischenzeitlich 7,8 Prozent (2011) auf 3,6 Prozent mehr als halbieren. Auch in Straubing-Bogen ist ein ähnlicher Trend erkennbar. In der Welterbestadt Regensburg liegen die Zahlen allerdings seit Beginn der Erhebungen konstant um 5 Prozent.
"Wir betrachten die Entwicklungen weiterhin mit Sorge. Jeder junge Mensch muss die Möglichkeit haben, einen guten Abschluss zu erhalten, um selbstbestimmt und aufrecht durchs Leben gehen zu können. Da sind auch vier von 100 noch zu viel", stellt Diözesan-Caritasdirektor Monsignore Dr. Roland Batz klar. Die Caritas Regensburg fordert, dass vor Ort mehr für benachteiligte Schülerinnen und Schüler getan werden muss. Wer die Schule ohne Abschluss verlässt, hat deutlich weniger Chancen auf einen Ausbildungsplatz und somit fast zwangsläufig eine schlechte berufliche Perspektive, so Batz.
Ausführliche Informationen und alle Daten finden Sie unter: www.caritas.de/bildungschancen