Bereits zum fünften Mal beteiligte sich der Caritasverband an der bundesweiten Solidaritätsaktion "Eine Million Sterne" und setzte ein leuchtendes Zeichen für eine solidarische Gesellschaft und eine gerechtere Welt.
Viele Kerzen leuchteten am Samstagabend rund um den Bruder Straubinger am Steiner-Thor-Platz. Bei näherem Hinsehen erkannte man, dass die Kerzen acht Menschen darstellen sollen, die sich an den Händen halten. Bereits zum fünften Mal beteiligte sich der Caritasverband an der bundesweiten Solidaritätsaktion "Eine Million Sterne" und setzte ein leuchtendes Zeichen für eine solidarische Gesellschaft und eine gerechtere Welt.
Den Entwurf für die Kerzengestaltung übernahmen die Bachelor Studenten des Moduls "Gestaltung und Design von Nachwachsenden Rohstoffen" am Wissenschaftszentrum unter Leitung von Max Messemer. Zusammen mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen der Berufsintegrationsklasse an der FOS/BOS sowie der Wohngruppe Justland-wohnen in Bogen bauten die Studenten die Installation auf. Die Idee war, Kunst, Gestaltung und Design mit der Wissenschaft zusammenzubringen, erklärte Messemer. Die Zusammenarbeit klappte reibungslos und so sei auch in Zukunft mit ähnlichen Projekten zu rechnen.
Caritas-Geschäftsführer Norbert Scheidler freute sich über einen Besucherrekord und auch darüber, dass einige Stadträte der Aktion beiwohnten. Die Idee zu der Aktion "Eine Million Sterne" entstand 1984 in Frankreich, erklärte er. 1991 veranstaltete die Caritas Frankreich die Aktion zum ersten Mal landesweit und bald schlossen sich auch die Caritas Schweiz, Benelux-Länder und 2007 Deutschland an. Hierzulande werde die Aktion von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes bundesweit koordiniert.
Die Aktion setzt sich dafür ein, dass junge Menschen positive Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten für sich finden können. Am Beispiel unbegleiteter, minderjähriger Flüchtlinge und Migranten in Marokko zeigt Caritas international die weltweite Dimension dieses Themas auf. "Politische Krisen, Terror und Armut in Nord- und Westafrika sowie im Nahen Osten führen zu einem dramatischen Anstieg der Migration in Marokko", so Scheidler. Durch die hermetische Abriegelung der Grenzen nach Europa sei Marokko vom Transit- und Auswanderungsland zum Zielland von Flüchtlingen und Migranten geworden.
In mehreren Migrationszentren berate und betreue die Caritas in Marokko jährlich mehr als 3000 Hilfesuchende, unter ihnen hunderte unbegleitete Minderjährige. Diesen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und Migranten helfe die Caritas, ihre Rechte auf Schutz, medizinische Versorgung, sowie den Zugang zu Schul- und Berufsausbildung einzufordern. "Auch in Deutschland sind bei der großen Fluchtbewegung unbegleitete Minderjährige gelandet. Etwa 300 junge Menschen sind es in der Region Straubing-Bogen", sagte Scheidler. Man habe also sozusagen für jeden Jugendlichen, jeden Betreuer, aber auch für jeden Bürger, der einen Integrationsbeitrag leiste, eine Kerze angezündet.
Gegen Spenden gab es am Caritas-Stand Plätzchen und Punsch. Vier Mädchen erklärten sich freiwillig bereit, mit Sammelbüchsen ausgestattet, Passanten um eine kleine Spende zu bitten, freute sich Barbara Stranninger, Diplom-Sozialpädagogin bei der Caritas. Alle Spenden sind dieses Mal für Caritas international für Marokko bestimmt.
Quelle – Straubinger Tagblatt – pol-