Herr Weißmann, Sie rufen jedes Jahr zu Spenden für den Sonnenzug auf. Was macht den Sonnenzug so lieb und teuer?
Die Aktion "Sonnenzug" gibt es in Regensburg bereits seit 45 Jahren. 1971 ging zum ersten Mal eine "Fahrt in den Frühling" mit 280 Teilnehmern nach Viechtach. In den Jubiläumsjahren (10 und 25 Jahre) fuhr er sogar zweimal. Zum einen sind die Kosten für diese Aktion gestiegen. Zum anderen gibt es immer mehr ältere, pflegebedürftige oder behinderte Menschen, die eine kleine Rente haben und deshalb den Eigenbeitrag häufig nicht mehr aufbringen können. Viele fahren schon seit Jahrzehnten mit. Ich selber werde in diesem Jahr zum ersten Mal mitfahren und bis schon sehr gespannt auf den Ausflug. Ich habe mir sagen lassen, dass der Sonnenzug durch die Jahre hindurch wie eine kleine Familie geworden ist. Ich hoffe und denke, ich werde dort schnell aufgenommen. Ich finde gut, dass es diese Benefizaktion für ältere und pflegebedürftige Menschen gibt. Nicht nur Kinder, auch das Alter ist Zukunft für unsere Gesellschaft.
Wer kann und darf denn mit an Bord gehen?
Wir schließen grundsätzlich niemanden aus. Aber der Sonnenzug ist natürlich vorwiegend ein Angebot für ältere, pflegebedürftige Menschen, mit oder ohne Behinderung. Es gibt auch bei uns viele Menschen, die das ganze Jahr oft allein in ihren Wohnungen leben und nur wenig Besuch bekommen. Und: Menschen mit Behinderung können zum Beispiel nicht einfach in ein Reisebüro gehen und einen Urlaub buchen. Beim Sonnenzug kommen diese wenigstens einmal im Jahr aus ihrer Umgebung raus und erleben einen abwechslungsreichen Tag in der großen Sonnenzugfamilie. Letztendlich wollen wir doch durch diese Aktion Begegnungen stiften; zwischen Alt und Jung, zwischen Menschen mit und ohne Behinderung sowie zwischen Gesunden und Kranken. Oft entstehen durch den Sonnenzug Freundschaften fürs Leben. Fast 100 ehrenamtliche Helfer und ein Ärzteteam sorgen für die Sicherheit und Betreuung an diesem Tag. Dank der Helfer von Caritas und Malteser Hilfsdienst können Gäste mit eingeschränkter Mobilität und Pflegebedarf sorgenfrei mitfahren. Die komfortablen und klimatisierten Wagen von Agilis machen das Reisen außerdem zur Freude.
Wo geht es in diesem Jahr hin?
Es geht diesmal in die ehemals freie Reichsstadt Nördlingen, eine beeindruckende mittelalterliche Stadt. Nach der Ankunft feiern wir dort in St. Salvator eine heilige Messe. Nach einer kleinen Erklärung der Klosterkirche wartet im Stadtsaal auf die Sonnenzuggäste das Mittagessen. Nach dem Essen gibt es noch Kaffee und Kuchen und um 14.15 Uhr geht es zur Stadtbesichtigung – mit oder ohne Führung, jeder wie er mag.
Was kostet der Sonnenzug für den Teilnehmer?
Der Eigenbeitrag staffelt sich nach der Höhe der Rente des Teilnehmers. Aus den genannten Gründen wollen wir den Teilnehmerbetrag so niedrig wie möglich halten. Deshalb brauchen wir zur Finanzierung des Sonnenzuges die Spenden, sonst können wir den Sonnenzug nicht mehr kostendeckend organisieren. Ich bin sehr dankbar, dass wir die Mittelbayerische Zeitung und das Bistumsblatt als Medienpartner von Anfang an auf unserer Seite haben.
Wie kann man die Aktion unterstützen?
Zur Finanzierung des Sonnenzuges hilft jede kleine und große Spende Es würde mich freuen, wenn vielleicht einmal die ein oder andere Benefizaktion in der Stadt oder in einer Pfarrgemeinde zugunsten des Sonnenzuges der Caritas durchgeführt würde. Beim Sonnenzug gelingt Gemeinschaft und Integration. Die Aktion ist also eine sehr gute und konkrete Sache, für die es sich einzusetzen lohnt. Und: Wir suchen Paten für den Sonnenzug. Eine Patenschaft für einen älteren oder behinderten Sonnenzugteilnehmer kostet 100 Euro.
Spendenkonto: Caritas Regensburg, IBAN DE89 7509 0300 0001 1611 64, BIC GENODEF1M05, Stichwort "Sonnenzug".