den anderen Kindern ihrer Gruppe außer dem Preis – einer gläsernen Weltkugel
– einen ganzen Korb voller Spielsachen überbringen
Es ist wohl selten, dass eine Preisverleihung im Morgenkreis einer Kindergartengruppe besprochen wird. Zoe und Ava konnten davon sicher besonders viel erzählen, denn die beiden dreijährigen Zwillinge waren live dabei, als am Montagabend im Sparkassensaal der Klimaschutzpreis von Stadt Straubing, Landkreis Straubing-Bogen und der Sparkasse Niederbayern-Mitte überreicht wurde. Die Auszeichnung ging freilich nicht nur an den Integrativ-Kindergarten "Spielstube" der Caritas am Schanzlweg, sondern auch an die Grundschule St. Peter und das Autohaus Hornberger in Hunderdorf.
"Sie tun etwas für den Klimaschutz", sagte Walter Strohmaier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Niederbayern-Mitte, in seiner Laudatio, "in unserer Region packen wir die Herausforderungen aktiv an." Er hoffe, dass dadurch ein neues Bewusstsein geschaffen werde und sich mithilfe vieler kleiner Initiativen die düsteren Prognosen, wie die des UN-Generalsekretärs António Guterres bei der Welt-Klimakonferenz ("Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens und sind dabei, ihn zu verlieren") nicht bewahrheiten. "Ich bin davon überzeugt, dass es eine gute Zukunft für die kommenden Generationen auf unserem Planeten gibt."
Einen Beitrag dazu können vielleicht die drei Preisträger leisten. Sie wurden in den drei Kategorien Schulen und Bildungseinrichtungen, Wirtschaft und Gewerbe sowie Nachwuchsförderung ausgezeichnet und erhielten je 2 000 Euro Preisgeld. Eingereicht worden waren 14 Projekte, die im Jahr 2021 konzipiert und verwirklicht wurden.
Als Vertreter der Stadt zeigte sich Bürgermeister Werner Schäfer begeistert, dass die Einsendungen aus allen Bereichen der Gesellschaft gekommen seien. Für den Preis selbst, ausgelobt von drei Institutionen, ebenso wie für die Preisträger gelte: "Da haben alle zusammengeholfen." Was alle angehe, könne nur von allen gemeinsam gelöst werden.
Der geistige Vater des Klimaschutzpreises, Landrat Josef Laumer, lobte alle Einsendungen und die Preisträger im Besondern als "Best-Practise-Beispiele". Es sei "vorbildlich, was hier gleistet wurde".
Edmund Langer, Geschäftsführer von CARMEN und Jury-Mitglied, würdigte die Preisträger aus fachlicher Sicht. Bei allen sei der ganzheitliche Ansatz bewertet worden.
Die Grundschule St. Peter verfolgt bereits seit 2009 Projekte zur Nachhaltigkeit. Neu sind die "Müll-Sheriffs", die im Pausenhof weggeworfene Lebensmittel aussortieren und dokumentieren. Zu einer Blühwiese kam ein Gemüsegarten, der mittlerweile bereits abgeerntet ist. Konrektorin Johanna Weiser schilderte anschaulich, wie die gesamte Schulfamilie zusammenhalf - vom Umgraben bis zur Ernte, die unter anderem als Kartoffelsuppe verspeist wurde.
Das Autohaus Hornberger hat für den Neubau auf eine bestehende Fläche zurückgegriffen und ein klimaneutrales Konzept beim Bauen verwirklicht. Dank guter Dämmung, Photovoltaikanlage, Solarbetriebener Wärmepumpe und CO2-neutraler Biomasse-Heizung gilt das Unternehmen auch als das energieffizienteste Skoda-Autohaus in Deutschland. "Unser Betrieb ist auf die Zukunft orientiert", sagte Inhaber Franz Hornberger, "ich wäre froh, wenn mehr Betriebe diesen Weg gehen würden."
Die "Öko-Kids" vom Kindergarten am Schanzlweg mit einer Gruppe für Kinder mit und ohne Behinderung verwirklichen das Prinzip Ganzheitlichkeit bei der Verpflegung, beim Spielzeug, im Bereich Sauberkeit und Ordnung und im Büro. Überall werden nachhaltige, und klimaschonende Produkte verwendet. Um die Kinder für das Thema Wiederverwertung ("Re-Use") zu sensibilisieren, wurde aus ausgesonderten Materialien ein "Schrott-Roboter" gebaut. Leiterin Brigitte Steiner freute sich sehr über das Preisgeld. Die Kinder sind wahrscheinlich vor allem begeistert, weil Zoe und Ava ihnen auch Puzzles und Feuerwehrautos mitgebracht haben.
-ber-
Straubinger Tagblatt 16.11.2022