Eine Installation dazu findet sich ab heute im Schaufenster des "Raven".
Parallel dazu zeigt Fotografin Jamal Stefanie Khalil im Café "Sorgenfrei" Ausdrucke und als laufende Bildergalerie auf einem Flachbildschirm die weit über 100 Menschen, die sich bei "Mensch und Toleranz" mit ihrer aufgemalten Aussage dazu porträtieren ließen.
Rassismus findet man während Gesprächen, auf dem Spielplatz, in der Schule, auf dem Nachhauseweg, in Rollenbildern, am Arbeitsplatz, im Fernsehen, auf Onlineplattformen, erklärt Melanie Denk, die zusammen mit ihrem Kollegen Jürgen Borchert die Jugendarbeit bei "Jack" betreut.
Fotos schaffen bedrückende Atmosphäre Absichtlich hat man sich für eine schwarz-weiß gehaltene Darstellung entschieden, bei der die Masken des Rassismus’ am Schluss zerstört werden. "Ein schwerer, bedrückender Raum" ist mit den Fotos entstanden, die Jugendliche erarbeitet haben. Auf Stelen finden sie sich im Raven-Schaufenster, mit kleinen Lampen in den Fokus gestellt.
Jamal Stefanie Khalil hat auch dieses Projekt unterstützt und zeigt auf der anderen Straßenseite im Café "Sorgenfrei", auch in Farbe, ihre Serie "Mensch und Toleranz". Menschen jedes Alters, aus allen sozialen Schichten und mit unterschiedlichster Herkunft, geben ein klares Statement ab, was sie unter Toleranz verstehen.
Obwohl die Ergebnisse so facettenreich und vielfältig sind wie diese Individuen selbst, soll der gleichbleibende Hintergrund der Fotos zeigen, dass sie alle etwas gemeinsam haben, nämlich ein Zeichen zu setzen - für Toleranz und gegen Rassismus.
Das Fotoprojekt läuft weiter, wer noch mitmachen will oder sich darüber informieren will, findet Infos unter www.toleranzmensch.com.
Beide Ausstellungen werden ab Montag, 01.03.2021 ab 18 Uhr, gezeigt.
Beide Projekte, vor Covid-19 begonnen, suchten schon länger den Weg in die Öffentlichkeit, der sich aufgrund der Pandemie verzögerte. Daher ist man jetzt froh, dass Karin Holmer vom "Sorgenfrei" und Fred Dick vom "Raven" ihre Schaufenster für die Ausstellungen bereitstellten. "Für Toleranz und Zusammenhalt muss man einfach einstehen", erklärte Karin Holmer. Junger Kunst einen Raum geben Und Dick, der schon einige Projekte gegen Rassismus in seiner Kult(Ur)kneipe hatte, stimmt da nicht nur zu, sondern betont die Wichtigkeit, Kunst, auch von jungen Menschen, einen Raum geben zu können. Jeden Monat soll das Raven-Schaufenster einem anderen Künstler zur Verfügung stehen.
Martin Ernst, Bereichsleiter der Caritas-Kindertagesstätten, ging auf die Bedeutung von "Jack" ein. Das Projekt wurde 2018 eingerichtet. 2020 wurden die Stunden auf 19,5 erhöht, eine unbefristete Verlängerung und Aufstockung durch die Stadt auf 25 Wochenstunden würde die Arbeit, die neben verschiedenen Projekten auch Prüfungsvorbereitungen, Ferienbetreuung, Beratung und Hilfe beim Berufseinstieg bietet, "enorm unterstützen". Einen Monat lang können nun Passanten die beiden Schaufenster-Ausstellungen an der Rosengasse auf sich wirken lassen.
von Ulrich Scharrer
Straubinger Tagblatt 01.03.2021