Die Caritas Suchthilfe Regensburg war am 27. und 28. Juni bei den Gesundheitstagen der Schwandorfer Firma Nabaltec AG vertreten. Christian Kreuzer, Referent für Suchthilfe bei der Caritas Regensburg, und Marion Santl, Suchtberaterin an der Fachambulanz in Schwandorf, informierten interessierte Mitarbeiter zum Thema Sucht am Arbeitsplatz.
Wann wird eine Gewohnheit zur Sucht?
Dabei ging es um Fragen wie: Ab wann schädigt Alkohol die Gesundheit? Wo liegt die Grenze zwischen Gewohnheit und Abhängigkeit? Wie kann man Beschäftigten helfen, die Stress oder Alltagssorgen mit Alkohol oder anderen Substanzen zu bewältigen versuchen? Der Infostand war rege besucht. Besonders interessant waren für viele Besucher die Promille-Brillen: Sie verschafften einen Eindruck, wie Suchtmittel die Reaktionsfähigkeit verändern.
Infotage im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements
Die Nabaltec AG veranstaltet einmal im Jahr die Gesundheitstage, und zwar im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. In diesem Jahr lautete das Thema: "Umgang mit Sucht und Stressmanagement". Als zweiter Kooperationspartner war die Techniker Krankenkasse vertreten.
Ein maßvoller Genuss schadet nicht
Die Suchtexperten Kreuzer und Santl informierten auch über risikoarmen Alkoholkonsum: Es gibt eine geschlechtsspezifische Grenze, unterhalb der Alkohol in der Regel für gesunde, erwachsene Menschen nicht gesundheitsschädlich ist. Bei Frauen sind dies 12 Gramm (ein Glas Wein oder Sekt), bei Männern 24 Gramm (ein halber Liter Bier). Dabei sollte man an mindestens zwei Tagen in der Woche keinen Alkohol trinken. "Sinnvoll ist es auch, einmal im Jahr für einige Wochen alkoholfrei zu leben", sagte Santl. So könne man jederzeit feststellen, wie sehr man sich an die Wirkungen von Alkohol gewöhnt habe. "Denn aus jeder Gewohnheit kann sich eine Abhängigkeit entwickeln, die die eigene Freiheit einschränkt."