Zum sechsten Mal trafen sich am Freitag, den 17. November, die "betrieblichen Ansprechpartner Sucht" an der Caritas-Fachambulanz für Suchtprobleme in Schwandorf. Das Thema Glückspielsucht stand bei diesem Treffen im Fokus. Die Referentin Celine Schulz-Fähnrich, Sozialpädagogin und Mitglied im Kompetenznetzwerk Glücksspielsucht, erläuterte anschaulich Fakten rund um das Thema.
Oft sei die Glücksspielsucht ein Ventil für Belastungen im Alltag, sagte die Expertin. "Um mich rum ist dann alles wie weggeblasen", zitierte Schulz-Fähnrich einen Betroffenen. Sie erklärte zudem, dass eines der Hauptprobleme der Glücksspielsucht sei, den Verlusten hinterherzujagen und somit immer mehr Geld zu verspielen.
Das pathologische Glücksspiel komme bei Frauen und Männern etwa gleich häufig vor, jedoch gebe es große Unterschiede in der Inanspruchnahme von Hilfe, so die Referentin. Frauen wendeten sich seltener an Beratungsstellen – aus Scham und Angst vor Stigmatisierung. Anhand eines exemplarischen Verlaufes der Glücksspielsucht, untermalt mit Fallbeispielen aus der Praxis, entstand eine engagierte Diskussion aller Teilnehmer.
Die Vertreter der unterschiedlichen Betriebe, so beispielsweise Nabaltec, BMW Regensburg und Wackersdorf, Krones, Deutsches Steinzeug und andere, tauschten sich desweiteren rege über die derzeitige innerbetriebliche Situation aus. Alle stellten fest, dass ein absolutes Alkoholverbot innerhalb der Firma große Verbesserungen bezüglich des Themas Sucht bringt. Allerdings verschiebe sich der Aufgabenbereich immer mehr zu den Hilfesuchenden aufgrund psychischer Erkrankungen, wie Depressionen oder Angstzustände.
Das nächste Kooperationstreffen ist für Frühjahr 2018 geplant.