"Denn wir wissen, es darf keinen Platz für Rassismus geben, und so wollen wie gemeinsam Gesicht zeigen für mehr gegenseitige Solidarität", betonte Caritas-Geschäftsführer Norbert Scheidler zum Auftakt der Aktion. Caritas international stellt ein Hilfsprojekt für Straßenkinder in Kibera, Kenia, in den Fokus.
Straubing leuchtete am Samstagabend auf dem Steiner-Thor-Platz zeitgleich mit rund 80 anderen Veranstaltungsorten in Deutschland. Barbara Stranninger, Sozialpädagogin und Organisatorin, wollte den Fokus für 2021 auf die verschiedenen Facetten des offenen und latenten demokratiefeindlichen Rassismus richten, um dabei auch die Herausforderungen für die Caritas im Bereich Flüchtlings- und Integrationsberatung noch besser vorstellen zu können. Stranninger war überrascht, dass trotz Regens so viele Menschen den Weg zum Steiner-Thor-Platz gefunden hatten, unter denen auch die Stadträtinnen Feride Niedermeier, Katharina Dilger und Heidi Webster waren sowie der Vorsitzende des Migrationsbeirates, Nail Demir.
Das Schicksal von Kindern wenden...
Jürgen Borchert, Leiter des Kinderhorts Hopla, hatte mit der Caritas-Jugendgruppe "Jack" ein Programm gegen Rassismus und für mehr Toleranz erarbeitet. Das Kerzenbild von Pablo Koschant stellte ein Gesicht dar und wurde von "Jack"-Mitgliedern aufgebaut.
Fraktionsvorsitzender und Stadtrat Holger Frischhut, der den Oberbürgermeister vertrat, die beiden Bundestagsabgeordneten Erhard Grundl und Alois Rainer sowie die stellvertretende Landrätin Rosi Deser rückten in ihren Grußworten die Ziele in den Vordergrund. Es gehe darum, das Schicksal von Kindern und Jugendlichen zu wenden, die in einem Klima von Armut, Gewalt und Missbrauch in Slums aufwachsen und in noch höherem Maße als bei uns von der Corona-Pandemie betroffen sind.
Und vor der eigenen Türe setzen sich Wohlfahrtsverbände anwaltschaftlich für sozial benachteiligte und von Ausgrenzung bedrohte Menschen ein. Zusammenschlüsse und Organisationen wie Querdenker, Reichsbürger und weite Teile der AfD widersprächen dieser Zielsetzung fundamental, denn zu ihren Programmen gehöre es, Menschen abzuwerten. Sie stellten die Demokratie in Frage, lehnten eine inklusive Gesellschaft ab und grenzten Menschen aus, die nicht ins deutsch-nationale Weltbild passten.
Erhard Grundl erinnerte an einen Satz von Che Guevara, Symbolfigur der kubanischen Revolution, der einst gesagt hat: "Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche." Und Grundl fügte noch hinzu: "Aufgeben ist keine Option." - wil -
Straubinger Tagblatt 15.11.2021