Das betonte Caritas-Präsident Dr. Peter Neher anlässlich des Internationalen Tages gegen Armut und Ausgrenzung. Beim bundesweiten Aktionstag wiesen der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF) und der SKM-Bundesverband e.V., zwei Fachverbände des Deutschen Caritasverbandes, auf das große Ausmaß von Armut hin und riefen dazu auf, Armut entschiedener zu bekämpfen.
"SkF und SKM können und wollen Armut im "reichen" Deutschland nicht akzeptieren. Deshalb stellen sie Forderungen an Politik und Gesellschaft für eine gerechtere Verteilung von Chancen und Risiken in unserer Gesellschaft", so Dr. Anke Klaus und Ludger Urbic, die Vorsitzenden der beiden Fachverbände. Dazu gehört der Kampf gegen materielle Not und Überschuldung, ein gleichberechtigter Zugang zu Bildung, eine kostenfreie Gesundheitsfürsorge sowie ausreichender und bezahlbarer Wohnraum für alle. Um Armut zu überwinden ist es aus Sicht der Fachverbände notwendig, für alle Menschen echte gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und Chancen auf Erwerbstätigkeit zu schaffen.
Über 260 Ortsvereine von SkF und SKM setzen sich bundesweit gegen Ausgrenzung und die Bekämpfung von Armut ein. Am 17. Oktober wurde an unterschiedlichen Orten in Deutschland durch öffentliche Veranstaltungen und Aktionen auf das Thema Armut aufmerksam gemacht. Häufig waren Betroffene an den Aktionen beteiligt.
Armutsbekämpfung und -verhinderung haben eine lange Tradition im Deutschen Caritasverband mit SkF und im SKM. Viele Beratungsangebote und Initiativen in SkF und SKM Ortsvereinen unterstützen Risikofamilien und nutzen deren vorhandene Ressourcen, um Armut zu verhindern. Die Hilfe richtet sich an Frauen, Männer und Familien unabhängig von Nationalität, Weltanschauung und Konfession.
Der SkF unterstützt mit rund 10.000 Mitgliedern und 9.000 Ehrenamtlichen sowie 6.500 beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in bundesweit 143 Ortsvereinen Frauen, Kinder, Jugendliche und Familien, die in ihrer aktuellen Lebenssituation auf Beratung oder Hilfe angewiesen sind. Sein Angebot umfasst u. a. 120 Schwangerschaftsberatungsstellen, 91 Betreuungsvereine, 38 Frauenhäuser, 36 Kindertageseinrichtungen, 34 Mutter-Kind-Einrichtungen, 31 Dienste der Kindertagespflege sowie 22 Adoptions- und 35 Pflegekinderdienste. Der SkF ist Mitglied im Deutschen Caritasverband.
Der 1912 gegründete SKM-Bundesverband unterstützt mit seinen 125 Mitgliedsvereinen Menschen in materieller und psychosozialer Not. Die Hilfe richtet sich insbesondere an gefährdete Jugendliche, wohnungslos und straffällig gewordene Menschen mit ihren Angehörigen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Unterstützung und ggf. rechtlichen Vertretung von Menschen, die ihre Anliegen nicht selbstständig erledigen können. Hilfe leisten ehrenamtliche und berufliche Mitarbeiter durch Beratung und Begleitung.