Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl (links) und Dr. Markus Schmitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern (rechts), bei der Präsentation der Gemeinsamen Empfehlungen der Bayerischen Wohlfahrtsverbände und der Regionaldirektion Bayern für die effektive Vermittlung von langzeitarbeitslosen Menschen.Caritas Bayern
Auf einen Ausbildungssuchenden kommen in Bayern rein rechnerisch mehr als zwei freie Lehrstellen (11 394 junge Menschen und 24 849 Lehrstellen). Trotzdem rät der stellvertretende Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Klaus Beier, sowohl den jungen Menschen als auch den Betrieben, Alternativen zu erwägen. Schließlich entspreche nicht jede freie Lehrstelle den Ausbildungswünschen des Bewerbers und nicht jeder bringe die Anforderungen mit, die sich der Ausbildungsbetrieb wünscht.
Arbeitslosenquote in den Bezirken
Unter den bayerischen Bezirken hat Niederbayern die geringste Arbeitslosenquote mit 3,1 Prozent, in Mittelfranken ist sie mit 4,5 Prozent am höchsten. Den größten Sprung hat der Bezirk Oberfranken geschafft und mit 4,0 Prozent seine Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte verbessert. Bei den bayerischen Städten und Landkreisen führt Eichstätt mit 1,4 Prozent die Tabelle an, Schlusslicht ist Weiden in der Oberpfalz mit 7,4 Prozent.
Gemeinsame Empfehlungen der Bayerischen Wohlfahrtsverbände und der Regionaldirektion Bayern für die effektive Vermittlung von langzeitarbeitslosen Menschen
"Gerade für langzeitarbeitslose Menschen ist es trotz der guten konjunkturellen Lage auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt besonders schwer. Zwar ist es uns gelungen, die Arbeitslosigkeit dieses Personenkreises im Vergleich zum Vorjahr um knapp 5 Prozent zu verringern, dennoch sind das noch mehr als ein Viertel aller Arbeitslosen im Freistaat. Daher freue ich mich sehr, dass wir mit der Freien Wohlfahrtspflege einen Partner an unserer Seite haben, der sich im Bewerbungsprozess auf die Potentiale von Menschen konzentriert, und nicht nur auf geradlinige Lebensläufe achtet. Damit gibt einer der größten Arbeitgeber Bayerns ein klares Bekenntnis ab, auch Langzeitarbeitslose einzustellen", so Dr. Markus Schmitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern, bei einem Pressegespräch anlässlich der Unterzeichnung der Empfehlungen in Nürnberg.
"Der mit verfestigter Arbeitslosigkeit einhergehenden sozialen und ökonomischen Ausgrenzung der Betroffenen wollen die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege Bayern und die Regionaldirektion Bayern durch enge Zusammenarbeit bei der Besetzung von Stellen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt entgegen treten. Seit geraumer Zeit werden durch die Wohlfahrtsverbände bereits in Beschäftigung- und Integrationsbetrieben Qualifizierungsangebote für Langzeitarbeitslose angeboten", erläuterte Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege Bayern.
Mit vier konkreten Praxis-Empfehlungen wollen die Regionaldirektion Bayern und die Freie Wohlfahrtspflege die Integrationschancen von Menschen, die bereits längere Zeit nicht mehr berufstätig waren, erhöhen. Bewerberinnen und Bewerber sollen damit noch stärker als bisher in die Personalauswahl mit einbezogen werden.
Die intensive Zusammenarbeit auf der Grundlage der gemeinsamen Empfehlungen mit den vier Schwerpunkten "Personalauswahl", "Transparenz des Beschäftigungsangebots", "Persönliche Kontaktaufnahme" und "Individuelle Fördermöglichkeiten", ist vorerst auf ein Jahr angelegt. Danach sollen erste Ergebnisse gemeinsam ausgewertet werden.