Nach der damaligen Schätzung des DIW besitzt das reichste Prozent der Deutschen ein Drittel des privaten Gesamtvermögens, die reichsten zehn Prozent haben einen Anteil von 63 bis 74 Prozent, die reichsten 0,1 Prozent der Haushalte einen Anteil von 14 bis 16 Prozent am gesamten Vermögen - dreimal so viel, wie die ärmeren 50 Prozent der Bevölkerung.taz.de
Schon Anfang des Jahres hatte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer Studie moniert, dass wegen der 1997 abgeschafften Vermögenssteuer das Vermögen der Reichen nur geschätzt werden könne, was dazu führe, dass das "wahre Ausmaß an Vermögensungleichheit unterschätzt" werde. Dazu trägt eben bei, dass Daten über Vermögen, bei denen die Konzentration viel höher als bei den Einkommen ist, fehlen oder mangelhaft sind.
Nach der damaligen Schätzung des DIW besitzt das reichste Prozent der Deutschen ein Drittel des privaten Gesamtvermögens, die reichsten zehn Prozent haben einen Anteil von 63 bis 74 Prozent, die reichsten 0,1 Prozent der Haushalte einen Anteil von 14 bis 16 Prozent am gesamten Vermögen - dreimal so viel, wie die ärmeren 50 Prozent der Bevölkerung.
Nach den Daten des Household Finance and Consumption Survey hätte das reichste Prozent in Deutschland am geschätzten Gesamtreichtum von 7,7 Billionen Euro einen Anteil von 23,9 Prozent. Wenn man nach den Berechnungen die Superreichen einbezieht, dann käme man nach dem DIW auf 32,7 Prozent des Gesamtvermögens, das nun bei 8,7 Billionen Euro liegen würde. Das reichste Prozent der Gesamtbevölkerung würde als bereits ein Drittel des Gesamtvermögens besitzen. Und das reichste Promille, das sind um die 40.000 Haushalte, hätte einen Anteil von 17,3 Prozent, bei HFCS wären es nur 3,9 Prozent. Das macht deutlich, dass die Vermögenskonzentration bislang viel zu gering eingeschätzt wurde. Das ist auch deswegen brisant, weil 50 Prozent der deutschen Bevölkerung gerade einmal einen verschwindend kleinen Anteil von 2,9 Prozent bzw. nach der korrigierten Berechnung von 2,5 Prozent besitzen. Damit steigt der Gini-Koeffizient, der die Ungleichheit misst, von 0.7461 auf 0.7751, womit sich Deutschland etwa Brasilien oder den USA nähern würde.