„Wir wollen heute eine Satzungsänderung auf den Weg bringen, die eine grundlegende Veränderung im Caritasverband bedeutet“, erklärte der bisherige Verbandsvorsitzende Markus Pannermayr:
„Ein ehrenamtlicher Verbandsvorsitzender ist künftig überflüssig.“ Ein Verband mit zahlreichen Sozialdienstleistungen und rund 250 Vollzeit-Beschäftigten braucht andere Strukturen als bisher, erklärte auch Geschäftsführer Norbert Scheidler: „Ein ehrenamtliches Gremium trifft sich vier- bis fünfmal im Jahr. Aber heute sind schnelle Entscheidungen notwendig.“
Dem stimmten die Mitglieder im neuen Caritasheim An der Waage geschlossen zu. Es war der zweite entscheidende Schritt der Straubinger Caritas hin zu einem zeitgemäß aufgestellten Unternehmen. Bereits vor fünf Jahren war die gemeinnützige Caritas Pflege GmbH gegründet worden. Damals hatte der Straubinger Verband als erster in der Diözese diesen Schritt gemacht. Der nun folgende zweite Schritt ist aus Sicht Scheidlers überfällig: „In anderen Regionen ist diese Organisationsänderung längst abgeschlossen.“
Der bisherige Vorsitzende Markus Pannermayr (2.v.l.) und Geschäftsführer Norbert Scheidler (r) mit den Mitgliedern des scheidenden Vorstandes sowie des scheidenden und neuen CaritasratsSR Tagblatt
Damit hat die Caritas künftig eine Organisations- und Entscheidungsform, wie sie in den allermeisten Unternehmen üblich ist. Der von der Mitgliederversammlung gewählte ehrenamtliche Caritasrat bestimmt künftig als Aufsichtsrat einen Vorstandsvorsitzenden und zwei weitere Vorstandsmitglieder. Es gilt als sicher, dass der bisherige Geschäftsführer Norbert Scheidler zum ersten hauptamtlichen Vorsitzenden berufen werden wird.
Pannermayr wechselt in den Caritasrat
Der bisherige Vorsitzende Markus Pannermayr wird in den neuen Caritasrat wechseln. Neben ihm wurden Ex-Sparkassenchef Karl Bauer, Dekan Johannes Plank, Vize-Landrätin Barbara Unger, und Steuerberater Gregor Carl, Stadträtin Regine Langer-Huber und der Chef der Regensburger Liga-Bank, Michael Pickl, gewählt.
Die scheidenden Räte Stefan Hinsken, Jürgen Kerber und Florian Maier wurden ebenso wie die scheidenden Vorstände Hannelore Christ, Reinhard Röhrner mit kleinen Präsenten verabschiedet. Für den scheidenden Caritasrat betonte auch Stefan Hinsken die Notwendigkeit, die Verbandsstrukturen zu professionalisieren.
Einen besonderen Dank erhielt Vize-Vorsitzende Christa Heisinger für ihr langjähriges Engagement. Geschäftsführer Scheidler gab außerdem einen Sachstandsbericht zur anstehenden Modernisierung des Marienstifts.
Die derzeitige Kostenschätzung geht von einem Finanzvolumen von rund zehn Millionen Euro aus. Scheidler schloss aber angesichts der Preisentwicklung in der Baubranche nicht aus, dass die Sanierung doch noch teurer werden könne: „Ob’s dabei bleibt, wissen wir nicht.“
Er forderte den Staat auf, ein Zuschusswesen so weiterzuentwickeln, dass solche Projekte für Verbände wie die Caritas finanziell machbar sind. Baubeginn soll im nächsten Frühjahr sein. - we -
Straubinger Tagblatt – 14.09.2019