Heimleiterin Dr. Sandra Hasslöwer (rechts) bereitete mit Unterstützung von Dr. Martin Huber (3.v.l) Stefan Mutz, Heike Fischer, Gerold Huber und Fred Flassig den Gästen einen außergewöhnlichen Abend SR Tagblatt
Einen außergewöhnlichen Abend voll klassischer Musik und kulinarischer Köstlichkeiten erlebten 60 Gäste am Donnerstag im Foyer des Marienstifts an der Pater-Josef-Mayer-Straße. Der Freundeskreis der Caritas-Pflegeheime und Heimleiterin Dr. Sandra Hasslöwer servierten einen musikalischen Ohrenschmaus mit Quartett-Musik von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Danzi sowie ein exzellentes viergängiges Menü aus der Küche des Marienstifts.
Mit dem Abend unter dem Motto „Genießen und dabei Gutes tun“ hat sich Dr. Sandra Hasslöwer auf Neuland gewagt und die Besucher überzeugt: Der Applaus für die vier in Straubing bestens bekannten Musiker Stefan Mutz (Flöte), Heike Fischer (Violine), Gerold Huber (Viola) und Fred Flassig (Violoncello) war genau so begeistert wie für die Arbeit des Küchenteams um Koch Franz Artmann. Das lauwarme Fischpflanzerl in einem Bett aus Frühlingssalaten, die Karotten-Ingwercremesuppe mit Sahnehaube, das Niedertemperatur-gegarte Schweinefilet in kräftiger Rotwein-Zwiebeljus mit karamellisierten jungen Karotten und Bärlauch-Kartoffelnocken und natürlich der Mascarpone-Erdbeerpalatschinken mit Vanillemousse auf Pfirsichfruchtspiegel ergänzten ganz wunderbar die fantastischen Flötenquartette, die die Musiker ausgewählt hatten.
Auf sehr sympathische Weise machte Fred Flassig die Konzertbesucher auf die Besonderheiten der einzelnen Sätze aufmerksam. Er erzählte, dass Leopold Mozart seinen Sohn Wolfgang Amadeus in einem Brief aufgefordert habe, fleißiger zu komponieren, weil die beiden Sätze eines Flötenquartetts in seinen Augen viel zu kurz geraten waren.
Beim zweiten Flötenquartett von Mozart an diesem Abend geriet Flassig ins Schwärmen: Der zweite, langsame Satz gehöre zum Schönsten, was Mozart je komponiert habe. Während die drei Streicher nur im Pizzicato spielen, darf die Flöte ihre ganze Schönheit entfalten. „Die meisten Flötenspieler müssen dabei weinen, weil ihre Melodie so schön ist.“ Weinen musste Stefan Mutz an diesem Abend zwar nicht, aber wunderschön war seine Musik trotzdem. Im dritten Satz hat Mozart dem Cello eine lange Pause verpasst, was dem Cellisten Flassig natürlich nicht gefällt: „Der Bratsche fehlt einfach die nötige Tiefe“, witzelte er in Richtung Gerold Huber.
Obwohl das Flötenquartett von Franz Danzi nur zehn Jahre jünger ist als Mozarts Quartette, wehte fast schon ein romantischer Wind durchs Foyer des Marienstifts. Eine idyllische Schäferballade und ein ungarischer Csárdás malten abwechslungsreiche Stimmungsbilder in den Saal. Es war ein Vergnügen, den vier Musikern zuzuhören, die es fabelhaft verstanden, die alte Musik zum Leben zu erwecken und ihre Instrumente zum Klingen zu bringen.
Mit dem kulinarischen Konzertabend sollen die Türen der Caritas-Pflegeheime für die Bevölkerung weit aufgetan werden, erklärte Dr. Sandra Hasslöwer. Schon seit vielen Jahren werde Kunst und Kultur mit unterschiedlichen Veranstaltungen ein besonderer Stellenwert eingeräumt. Damit wolle man auch zeigen, dass Lebensqualität in einem Pflegeheim eine ganz wichtige Rolle spiele. Ganz nebenbei wolle der Freundeskreis der Caritas-Pflegeheime mit Hilfe der Eintrittsgelder für den Genussabend aber auch zusätzliche finanzielle Mittel einwerben, um für die Bewohner der Heime das ein oder andere Extra zu ermöglichen. Und nicht zuletzt solle das Thema Pflege auch auf diese Art positiv besetzt werden.
Einen ganz besonderen Dank richtete Dr. Sandra Hasslöwer an die Mitglieder des Freundeskreises der Caritas-Pflegeheime unter Leitung von Apotheker Gerhard Dräxlmaier. Und an Internist Dr. Martin Huber, der sich für die hochkarätige musikalische Besetzung des Quartetts eingesetzt hatte.