Viele Familien weigerten sich, im Schulhaus einzuziehen.BR
Man werde den Kommunen keine weiteren Fehlbeleger vor die Tür stellen. Die Gemeinde Neuschönau (Lkr. Freyung-Grafenau) ist der erste Ort in Niederbayern, der verpflichtet wurde, sogenannte Fehlbeleger unterzubringen. Kürzlich wurden 44 Männer, Frauen und Kinder in einem leerstehenden Schulhaus wie Obdachlose einquartiert. Die Flüchtlinge selbst protestierten dagegen, wie mit ihnen umgegangen wurde. Viele weigerten sich zunächst, das Schulhaus zu beziehen.
In Neuschönau wurde die bestehende Asylbewerberunterkunft in einem ehemaligen Sporthotel nach zwei Jahren aufgrund Brandschutzbestimmungen teilgeräumt.
Die Asylbewerber wurden zunächst auf andere Unterkünfte im Landkreis verteilt und von der Regierung von Niederbayern an Neuschönau zurückgewiesen, unter anderem weil in den großen Unterkünften wegen Krankheitsfällen der Platz knapp wurde.
Tendenz steigend
Bisher werden sogenannte Fehlbeleger, also Asylbewerber, deren Asylantrag schon anerkannt ist und die eigentlich in Wohnungen umziehen müssten, in allen Unterkünften toleriert und dürfen vorerst bleiben. Niederbayernweit gibt es bereits rund 2000, Tendenz steigend.
Neuschönau richtete für die 44 Männer, Frauen und Kinder auf die Schnelle als Notunterkunft zwei Schlafsäle in einem leerstehenden alten Schulhaus ein und stellte Feldbetten auf. Die alte Schulküche wurde wieder geöffnet, ebenso die Sanitärräume mit Toiletten und Waschbecken, vorerst aber ohne Duschen.
Mietwohnungen sind Mangelware
Geeignete Mietwohnungen sind auf die Schnelle nicht im Ort aufzutreiben, so Bürgermeister Alfons Schinabeck (CSU). Sie sind außerdem, wie in vielen ländlichen Gemeinden, Mangelware. Außerdem möchten viele Flüchtlinge in die Städte und warten nur noch darauf, ihren Ausweis ausgestellt zu bekommen, mit dem sie wegziehen können.