Trotz der nicht ganz einfachen Umstände hat der Caritasverband Straubing-Bogen das Jahr 2024 mit einem zufriedenstellenden finanziellen Ergebnis abgeschlossen, wie die Geschäftsführer Angelika Schebelle und Nicolas Scheidler in der Mitgliederversammlung im Seniorenzentrum Alte Waage bilanzierten. Die Wahl des Caritasrates verlief reibungslos, Dr. Regine Langer-Huber schied auf eigenen Wunsch aus. Barbara Unger, Katharina Dilger, Dekan Johannes Plank, Markus Pannermayr, Gregor Carl und Bernhard Niedermeier wurden einstimmig gewählt. In unsicheren Zeiten mit oftmals finanziellen Engpässen möchte die Caritas ein Zeichen setzen, "unsere Türen stehen offen" stellte Geschäftsführerin Angelika Schebelle nachdrücklich fest. Dies sei Auftrag und gelebte Überzeugung innerhalb der Caritas. Es gebe Zeichen, die Mut machen, verwies sie auf die steigende Zahl von Auszubildenden in der Pflege. Allerdings treffe auf mehr Pflegebedürftige weniger Personal. Deshalb brauche es bessere Bedingungen in der Pflege, fordert sie.
Die Caritas biete ein enormes Beratungsangebot. Angelika Schebelle verwies auf die hohen Beratungszahlen im Bereich Migration, Schuldner- sowie Sozial-Beratung. "Immer mehr Menschen finden sich bei Anträgen nicht mehr zurecht", so ihr Eindruck. Auch die Suchtberatung werden rege in Anspruch genommen. Zuzahlungen verunsichern die Bevölkerung Eine große Unterstützung für die Caritas sei die Aktion "Freude durch Helfen" der Mediengruppe Attenkofer. 2024 konnte man knapp 25.000 Euro ausbezahlen, für 2025 wurden bis jetzt bereits 48.000 Euro abgerufen, so Angelika Schebelle. Die Fachstelle für pflegende Angehörige mit ihren Beratungsstellen verzeichnete im letzten Jahr 539 Beratungskontakte. Zunehmend tauchten Fragen zur eigenen Pflegesituation auf, denn die steigenden Zuzahlungen verunsicherten die Bevölkerung, berichtete Angelika Schebelle aus der Praxis.
Der Sonnenzug war für die Teilnehmer wieder etwas ganz Besonderes. Vier Busse konnten gefüllt werden, die Landesgartenschau in Furth im Wald war Ziel und begeisterte. An Heiligabend feiere Dekan Johannes Plank mit Alleinstehenden immer einen Gottesdienst, im Anschluss sind die Gäste eingeladen. Dies sei nur mit einer großzügigen Spende der Verleger-Familie Balle möglich, wie Angelika Schebelle sagte.
Die Caritas engagiere sich sehr in der Kinderbetreuung, zeigte die Geschäftsführerin auf. Stark in der Kinder- und Seniorenbetreuung Zwei Pflegeheime in Straubing, drei ambulante Pflegedienste, eine Tagespflegeeinrichtung sowie eine Wohngemeinschaft sind in der gemeinnützigen Pflege GmbH organisiert. Im Mai 2026 soll das neue Seniorenzentrum in Straßkirchen eröffnet werden, stellte Schebelle in Aussicht.
Dass die Einrichtungen so gut laufen, sei keine Selbstverständlichkeit, sondern liege in erster Linie an den motivierten und engagierten Mitarbeitern, war sie voll des Lobes."
Jetzt geht’s an den spannenden Teil" merkte Nicolas Scheidler mit einem Augenzwinkern an und legte den Finanzbericht vor. Die Personalkosten machen den größten Posten bei den Ausgaben aus, es werden aber auch erhebliche Mittel für Sanierungen aufgewandt. Das Jahr 2024 war nicht unproblematisch, die Lage spiegle mittlerweile die Situation vieler Träger. "Die Kosten steigen und das Budget wird knapper", brachte es Scheidler auf den Punkt. Die gemeinnützige Pflege GmbH stehe ebenfalls unter Kostendruck, zudem komme das Risiko von Zahlungsausfällen hinzu. Durch die gestiegenen Heimkosten würden immer mehr Selbstzahler, früher oder später zu "Bezirksfällen". Dennoch konnte das Jahr 2024 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden, bilanzierte Scheidler.
Sinkende Kirchensteuereinnahmen
Barbara Unger sprach für den Caritasrat und bestätigte hinsichtlich der enormen Herausforderungen ein sehr gutes Ergebnis. Durch die sinkenden Kirchensteuereinnahmen sind aber weitere Kürzungen zu erwarten, befürchtet Unger. 2024 wurde durch hohe Leistungsbereitschaft und Engagement, das über das normale Maß hinausgehe, bestens gemeistert, stellte Barbara Unger heraus.
– Nicole Wiesmüller, Markus Stern und Emilia Ohl (v.l.) wurden für 25-jährige Betriebszugehörigkeit beim Caritasverband Straubing-Bogen ausgezeichnet.
Markus Stern, Emilia Ohl und Nicole Wiesmüller wurden für 25-jährige engagierte Mitarbeit von Angelika Schebelle und Nicolas Scheidler geehrt.
Dr. Regine Langer-Huber scheidet aus eigenen Wunsch aus dem Beirat aus, bekundete aber weiterhin aktive Mitarbeit im Caritasverband. Barbara Unger, Katharina Dilger, Dekan Johannes Plank, Markus Pannermayr, Gregor Carl und Bernhard Niedermeier wurden einstimmig gewählt und bilden den neuen Caritasrat.
Mit dem neu gewählten Caritas-Rat: Barbara Unger (v.l.), Dr. Regine Langer-Huber, Dekan Johannes Plank, Angelika Schebelle, Nicolas Scheidler, Bernhard Niedermeier, Katharina Dilger und Harry Landauer, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Diözesanverband Regensburg.
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Von Elisabeth Ammer
Straubinger Tagblatt 21.10.2025